Blumenwiesen und Blühstreifen im August

In diesem Jahr war alles viel früher, und dann kam der Regen. Trotzdem: Die Wiesen rund um Icking blühen. Was ist im August auf Wiesen, an Wegrändern und am Waldsaum zu sehen? (Schmalblättriges) Weidenröschen, Ackerwinde, Natternkopf, Kornblume, Wilde Karde, Fingerhut, Nachtkerze, Mädesüß, Rainfarn…

Typisch für den August sind auch: kleines und großes Springkraut (auch das Indische Springkraut, allerdings ein Neophyt), Kanadische Goldrute (ebenfalls ein Einwanderer), Wasserdost, Färber-Hundskamille, Kornrade, Wilde Möhre, Schafgarbe, Blutweiderich und manchmal noch der Wasserdost.

Die Bienen und Insekten insgesamt sind dankbar für alle Blüten, die sie im Hochsommer finden können, denn für sie beginnt jetzt die Zeit, in der Nahrung rar wird. Jede Blumenwiese, Waldsaum oder blühender Streifen am Webrand hilft!

Nach meiner subjektiven Einschätzung gibt es rund um Icking von Jahr zu Jahr mehr solcher blühender Streifen. Sie sind so wichtig für die Biodiversität und Artenvielfalt, und es könnten noch viel mehr werden!

Beste Zeit zum Aussähen

Übrigens: Ein guter Aussaatzeitraum für eine Blumenwiese ist zwar schon zwischen Anfang April und Mitte Mai. Doch das Einsäen gelingt erfahrungsgemäß ab Ende August oder September am besten. In diesen Monaten liefert der Morgentau genügend Feuchtigkeit, so dass weniger Keimlinge vertrocknen. Auch konkurrieren unerwünschte Kräuter und Gräser nicht so stark.

Die Pflege einer Wildblumenwiese

Die Pflege einer Wildblumenwiese ist einfach: Ein bis maximal zwei Mal im Jahr sollte gemäht werden. Es schadet aber nicht, vor dem Mähen etwas genauer hinzuschauen, um den optimalen Zeitpunkt zu finden. Dieser ist erreicht, wenn die Samenstände einjähriger Blumenarten wie zum Beispiel Mohn oder Kornrade bereits eingetrocknet und somit ausgereift sind, da sie sich nur durch Selbstaussaat fortpflanzen können. Ende September bis Ende Oktober ist der Zeitraum für die zweite Mahd. Sie dient jedoch ausschließlich dem „Abmagern“ des Bodens und soll verhindern, dass sich aus den abgestorbenen Pflanzenresten zu viel Humus auf der Fläche bildet. Viele der hiesigen Böden sind sehr nährstoffreich, das „Abmagern“ lohnt sich für eine vielfältige Wiese allemal. Wer sich schon immer mal im Mähen mit der Sense versuchen wollte, hat jetzt also seine Chance!

Sensen

Mehr Tipps zum Mähen mit der Sense findet ihr in dem Artikel der Autorin auf lavendelo.de: „Sensen ist das neue Wandern“.

Vielen Dank für euren Einsatz für Blühwiesen!

Tine

P.S. Die Fotos zeigen Impressionen vom gemeinsamen Mähen in Icking im Juli 2024.
© Dr. Beatrice Wagner