Juli: Essbare Gemeinde Icking

„Icking schmeckt“, so der Name eines neuen gemeinschaftlichen Gartenprojekts. Das kling irgendwie ähnlich wie „Pullach in aller Munde“, „Haar zum Anbeißen“, „Gemeinschaftsgarten Buchenhain“ oder „Essbares Garmisch-Partenkirchen“. Und tatsächlich, bei all diesen Projekten geht es um dieselbe Grundidee: um gemeinsames Gärtnern auf öffentlichem Grund. Kleine oder größere bislang brachliegende Flächen werden systematisch mit Nutzpflanzen, Beeren oder Obstbäumen bepflanzt. Jeder hilft mit und jeder darf ernten.

Begonnen haben die Essbaren Städte und Gemeinden in Todmorden im Norden Englands, einer ehemaligen Industriestadt (Tuchindustrie). Dort fühlten sich zwei Frauen nämlich die Hausfrau Pam, sowie Mary, die Kulturbeauftragte der Stadt, von dem Vortrag eines ehemaligen Rinderbauern über den Klimawandel angesprochen. Der hatte eindringlich appelliert, die Massentierhaltung nicht weiter zu unterstützen, nachhaltiger zu leben und außerdem aufzuhören, Blumen zu pflanzen. „Ziehen Sie stattdessen lieber Gemüse.“

Pam und Mary begannen daraufhin, die Einwohner Todmordens dazu ermuntern, überall in der Stadt Obst- und Gemüsebeete anzulegen, diese gemeinsam zu pflegen und die Ernte gratis miteinander zu teilen. Damit legten sie die Grundlage für eine internationale Bewegung: „Incredible Edible = unfassbar essbar“. In Deutschland fasste die Idee erstmals in Andernach Fuß. Inzwischen gibt es laut einer Übersicht der Stadt Minden 63 Essbare-Stadt-Projekte in Deutschland und 90 weitere geplante oder angedachte.

Diese sind schöne Projekte, welche brachliegende Flächen aufwertet. Sie fördern darüber hinaus die Gemeinschaft und verhelfen zur Selbstversorgung. Die typische Trennung zwischen Produzenten und Konsumenten hebt sich dadurch auf: Die Bürger werden zu „Prosumenten“, also Produzent und Verbraucher in einem. Eine gute nachhaltige Entwicklung, die uns ein kleines Stückchen unabhängiger von globalen Handelswegen macht.

Nun wird also auch Icking zur Essbaren Gemeinde. Einige Aktive aus den Reihen des BUND Naturschutz Icking haben ein Konzept erarbeitet und Flächen ins Auge gefasst. Das Tolle: Die Bürgermeisterin hat dazu grünes Licht gegeben. Jetzt können wir weiter planen.

Wer Appetit bekommen hat: Am Donnerstag, den 24.7.2025 treffen wir uns um 19 Uhr im Rittergütl und besprechen die nächsten Schritte. Sie sind schon jetzt herzlich willkommen!

Mehr: https://icking-online.de/icking-schmeckt

Beatrice Wagner

Foto: privat