von Antonia Gerber und Beatrice Wagner
Der CO2-Fußabdruck hat es zu großer Bekanntheit gebracht. Er ist ein Maß dafür, für wie viel Treibhausgasemissionen eine Organisation, ein Produkt oder ein Mensch verantwortlich ist. Der Einfluss verschiedener Lebensstile auf die Klimaerwärmung wird damit direkt vergleichbar. Und das Ziel sollte natürlich sein, den eigenen CO2-Fußabdruck möglichst klein zu halten.
Allerdings sind unsere gesellschaftlichen Strukturen und Lebensgewohnheiten auf einen großen Energieverbrauch ausgelegt. Obwohl es bereits viele Möglichkeiten gibt, um CO2 einzusparen, passen diese oftmals nicht in unseren Alltag.
Eine Lösung aus diesem Dilemma bietet ein anderes Maß, nämlich der CO2-Handabdruck. Klingt ähnlich, funktioniert aber anders. Beim Handabdruck wird nicht erfasst, wieviel CO2 jemand verursacht, sondern wieviel er schon vermieden hat, durch seine Lebensweise, aber auch durch vorpolitisches Engagement, sowie durch politische oder berufliche Entscheidungen. Und während der Fußabdruck klein gehalten werden soll, geht es beim Handabdruck darum, dass er möglich groß wird. Letzen Endes ist das Ziel, die CO2-Reduktion, bei beiden dasselbe, aber der Handabdruck ist motivierender und funktioniert am besten in Gemeinschaft.
Ein Beispiel: Die eigene Kleidung nur gebraucht zu kaufen, vermeidet CO2-Produktion und verkleinert den eigenen Fußabdruck. Wenn ich mich darüber hinaus aber engagiere und etwa eine Kleidertauschparty veranstalte, vereinfache ich auch für andere Menschen den Zugang zu bereits hergestellten Kleidungsstücken. Damit vergrößere ich meinen Handabdruck. Das macht nicht nur Spaß und spart Geld, sondern verändert auf Dauer die Art des Konsumierens bei einem selbst und auch bei anderen.
Somit ändern sich mit dem Handabdruck die Strukturen zusehends hin zu einer nachhaltigen Postwachstumsökonomie. Wir müssen nicht alles neu kaufen, sondern verwerten gute Dinge weiter. Dies ist auch im Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen zu beobachten.
Kleidertausch-Partys gibt es hier seit Jahren, aber in der letzten Zeit werden es immer mehr. Neben der Kleidung werden zunehmend auch Dinge aller Art getauscht. Und wenn Ihr mitmachen möchtet, hier geht es zum Kalender der nächsten Veranstaltungen. – Das nächste Event von Icking-Online: Ein Kindersachentausch am 22. März 2025.
Foto Handzeichen: M.E. / pixelio.de